Soundpavillon
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Infos
Text und Fakten
Pavillon für Klangkunst auf der „Cultuurmijl“ in Enschede.
Nach der Explosion eines Feuerwerklagers, das fast den gesamten Stadtteil Roombeek im Jahr 2000 zerstörte, entstand in Enschede eines der größten innerstädtischen Entwicklungsprojekte in der Geschichte der Niederlande. Mittlerweile wurde das Zentrum von Roombeek mit Schulen, Kultureinrichtungen, Wohnungsbau und Gastronomie erfolgreich revitalisiert. Namhafte Architekten schufen ein attraktives städtisches Milieu, qualitätsvollen Wohnungsbau, anspruchsvolle Kulturangebote und soziale Einrichtungen.
Auch die Bündelung von kulturellen Einrichtung auf dem Gelände der ehemaligen Rozendaal-Textil Fabrik im nördlichen Teil von Roombeek zu einem sogenannten «Cultuurcluster» trägt dazu bei, dass hier ein lebendiges Stadtquartier geschaffen wurde. Die Stadt Enschede verfolgt nun den Plan, diese neu geschaffen kulturellen Einrichtungen, mit den bereits zahlreich vorhanden Einrichtungen im Stadtzentrum Enschedes durch eine sogenannte Kulturmeile zu verbinden.
In diesem Kontext wurde modulorbeat beauftragt, einen semipermanenten Pavillon für wechselnde Klangkunstarbeiten zu entwickeln. In Zusammenarbeit mit Vertretern der Stadt Enschede und weiteren Beteiligten entwickelte modulorbeat das Konzept für einen veränderbaren Pavillon, der auf die zahlreichen funktionalen, städtebaulichen und gestalterischen Anforderungen reagieren kann. Die Basis hierfür bildet eine röhrenförmige Stahlkonstruktion aus gekanteten Stahlblechen, die in vier verschieden Positionen auf einen Sockel montiert werden kann. Die Umpositionierung der Konstruktion erfolgt je nach kuratorischem Konzept ca. 1–2 mal im Jahr mit Hilfe eines Autokranes. Es entstehen auf diese Weise mit einer Grundkonstruktion völlig unterschiedliche räumliche Situationen: ein Turm, ein flacher Raum mit einer Außentreppe, ein weit auskragender schmaler Baukörper. Die Konstruktion des Stahlkörpers übernimmt hierbei mehrere Funktionen: Sie ist Haupttragwerk, sie übernimmt Teile der Anforderungen an die Hülle und ist dabei auch das gestaltprägende Element. Gleichzeitig wird sie durch eine spezielle Perforation zum Träger für die weiteren Ausbauten. Vergleichbar mit dem Prinzip einer Platine oder einer Lochwand können mit Hilfe von Schrauben, Klemmen und Distanzstücken verschiedene Ausbauelemente an die Hülle montiert werden.
Planungszeitraum:
2009 bis 2012Auftraggeber / Bauherr:
Gemeinde EnschedeTeam:
- Marc Günnewig
- Jan Kampshoff
- David Gregori y Ribes